Burnout-Klinik Sextner Dolomiten?

Seit Wochen schon plagten mich Stress, Hektik und Unbehagen vor der Zukunft, da kam ein kleiner sonntäglicher Abstecher nach Südtirol gerade recht. Um Halb 7 Uhr morgens liesen wir Innsbruck in seiner Dunst und Nebelwolke liegend zurück und machten uns gen Süden auf. Nachdem wir uns dem Brenner hochgemüht hatten, wähnten wir uns in Südtirol angekommen in einer völlig anderen Welt. Keine Spur mehr vom grauen Schleier, der uns das Wipptal hoch begleitet hatte.

Stattdessen begrüsste uns ein flammendes Morgenrot. Der Himmel brannte förmlich. Noch beeindruckender wurde das Schauspiel als wir das Pustertal erreichten. Die Berggipfel waren in eine atem- beraubende rote Farbe getaucht und in der Ferne erhob sich langsam die Sonne. Vorbei gings am idyllischen Städtchen Bruneck und am mächtigen Kronplatz bis hinein nach Innichen. In ebenjenem romantischen Grenzdörfchen machten wir Rast und genehmigten uns einen Kaffee. Ein Croissant dazu durfte natürlich auch nicht fehlen. Frisch gestärkt und munter blickten wir hoch in die majestätischen Sextner Dolomiten. Doch deren Berggipfel waren in dichte Wolkenbänke gehüllt. Unsicher, ob wir bei diesen Witterungsbedinungen wirklich eine Skitour ins Hochgebirge wagen sollten, starteten wir los nach Sexten, wo unser Südtiroler Freund und Bergführer wartete. In Sexten angekommen fragten wir zweifelnd, ob wir das Ganze nicht doch lieber abblasen sollten. Doch überzeugt, dass das Wetter besser werden würde, verfrachtete uns die Südtiroler Bergfex ins Auto und fuhr von Sexten Richtung Talschlusshütte.

Eine Tour zu den weltberühmten “Drei Zinnen” war angesagt. Wir zogen die Felle auf und schnalten uns die Skier an. Doch schon nach wenigen Metern pfiff uns ein kalter Wind um die Ohren. Fröstelnd nahmen wir den beschwerlichen Aufstieg in Angriff. Wir wähnten uns im Himalaja, so unwirtlich waren die Bedingungen. Doch schlagartig änderte sich dies. Die Sonne war hinter den bizarren Felsformationen der Sextner Dolomiten emporgestiegen und brachte eine wohlige Wärme mit sich. Alle Probleme und Sorgen hinter uns lassend schritten wir voran, immer begleitet von den mächtigen Gipfeln der Südtiroler Bergwelt. Wir waren erstaunt und fasziniert welch imposante Gesteinsformationen die Natur in jahrtausendelanger Arbeit hier geschaffen hatte. Plötzlich hielt unser Bergführer an. Wir hielten Inne. Zwei Zinnen waren schon zu sehen. Doch wir wussten: Eigentlich sollten es doch 3 sein?

Wir marschierten weiter auf die weltberühmte Felsgruppierung “Tre Cime” zu und plötzlicher erhob sich auch der dritte Gipfel, wie ein Zeigefinger, der uns zu Demut mahnte. Wir waren begeistert von der Größe und der beeindruckenden Kreation dieser Felsformation. Die an und für sich selbst recht große von Menschenhand geschaffene “Dreizinnenhütte” wirkte im Schatten, der sie umschließenden Bergriesen klein und zerbrechlich. Wir waren sprachlos und fanden keine Worte. Völlig eingenommen von der Szenerie vergaßen wir augenblicklich all unsere Sorgen und Probleme. Während immer mehr Menschen aufgrund von beruflichen Stress und Alltagsproblemen am Burn-Out-Syndrom leiden, fanden wir in diesen Minuten das Gegenteil vor: Einen Augenblick der Glückseligkeit. Einen wahren Burn-In-Moment. Die Drei Zinnen blickten gebieterisch auf uns herab und wir starrten ehrfürchtig zurück.

Nach einem kräftigen Schluck Tee und einem ebenso kräftigen Schluck Schnaps gings wieder retour. Die Abfahrt ins Tal war perfekt. Tolle Bedingungen, griffiger Schnee, gute Stimmung. Bestens gelaunt kehrten wir anschließend in der Talschlusshütte ein. Wir erhielten sofort einen angenehmen Platz bei drei netten Südtiroler Damen und ließen uns mit Bier und Brettljause verköstigen. Dies weckte nach der doch eher kräftezehrenden Tour wieder neue Lebensgeister in uns. Durchs Fenster blickten wir nochmals wehmütig hoch auf die Gipfel der Sextner Dolomiten. Spontan beschlossen wir in Sexten zu übernachten und einen Tag zum gemütlich Skifahren dranzuhängen. Der nächste Morgen war richtig befreiend. Als Erste gingen wir auf die sensationell präparierten Pisten und erlebten einen tollen unbeschwerten Skitag im Schatten der Dolomitengipfel.

Danke Hochpustertal. Danke Sexten.

Burnout-Klinik Sextner Dolomiten?
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Von in ICC Werbeagentur